Hilfe und Dienstleistungen für Inhaftierte
Niederländischsprachige kammer vom 21. Juni 2022
Bei seiner Bewertung der flämischen Hilfe und Dienstleistungen für Inhaftierte stellte der Rechnungshof fest, dass ihre Leitung und zentrale Unterstützung noch nicht stark genug sind. Ein individueller Hilfe- und Dienstplan, der die Bedürfnisse und Anforderungen des Inhaftierten beschreibt und in dem alle Möglichkeiten aufeinander abgestimmt sind, fehlt noch. Das Angebot in den Justizvollzugsanstalten ist an den spezifischen Gefängniskontext angepasst, wird aber manchmal durch (praktische) Hindernisse wie veraltete Infrastruktur behindert. Es fehlt an struktureller Drogenhilfe während der Haft, und es besteht Bedarf an einer stärkeren Zusammenarbeit mit den öffentlichen Sozialhilfezentren in Bezug auf die Entlassung. Hilfe und Dienstleistungen werden oft unterbrochen, manchmal aus persönlichen Gründen, aber auch aufgrund struktureller Hindernisse wie Verlegungen in eine andere Justizvollzugsanstalt und Streiks. Innerhalb der Untersuchungsanordnung des Rechnungshofs scheint es, dass die untersuchten Hilfen und Dienstleistungen nicht zu mehr Beschäftigung nach der Entlassung und weniger Haft führen. Es bedarf jedoch umfangreicherer quantitativer Folgeforschung.
